David, frisch gewaschen

von Klaus Gabnach

Bildnachweis: Thomas Max Müller / pixelio.de

Die weltberühmte Statue vom MICHELANGELO wurde einer Generalsäuberung unterzogen. Der Muff von Jahrhunderten hatte seine Spuren auf dem blassen Körper des Jünglings hinterlassen. David überstand die Wäsche unbeschadet

Alles lief wie geplant und war halb so schlimm wie ausgemalt. Sogar das kleine Loch zwischen den Hoden ist noch da. Die Restauratorin hat ih nur ein wenig saubergemacht.

Dabei hatte es um das berühmte Kunstwerk ein Jahr lang heftigsten Streit zwischen der Museumsdirektorin Franca Faletti und dem amerikanischen Kunstgeschichtsprofessor James Beck gegeben. Dieser hatte Beschädigungen durch den angekündigten Reinigungsvorgang befürchtet, die nicht wieder gut zu machen wären. Tief verfeindet standen sich die Streithähne gegenüber. Soll der 4,34 Meter hohe Nackedei, Michelangelos Meisterwerk aus dem Jahre 1504, nass, trocken, chemisch oder ökologisch gereinigt werden? Faletti machte was sie für richtig hielt und hatte Glück – die erwarteten Beschädigungen blieben aus. David geht es auch noch nach der Wäsche gut!

Ein Kunsthistoriker aus Lodon versteht die ganze Aufregung nicht. Daheim im Garten hat auch er einen David stehen der ihm sowieso viel besser gefällt – etwas kleiner und aus Plastik, aber na ja … Den wäscht er einmal die Woche mit einem Hochdruckreiniger.